Residenzschloss Ludwigsburg, Blick über den Ehrenhof zum Alten Hauptbau

Prunkvolle Gemächer im ältesten Teil des SchlossesDer Alte Hauptbau

Die kostbar ausgestatteten Appartements und das noble Tafelzimmer machen den Alten Hauptbau zu einem herausragenden Beispiel für die höfische Residenzkultur des Barock. Der ab 1704 errichtete Bau sollte Herzog Eberhard Ludwig in den ersten Jahren als Jagdquartier dienen.

Tafelfreuden und herrschaftliches Wohnen

Das Tafelzimmer liegt im Zentrum des repräsentativen ersten Obergeschosses. Daran schließen sich westlich und östlich die Wohnungen des Herzogs und der Herzogin an. Beide Appartements haben jeweils drei Räume – das Vor-, das Audienz- und das Schlafzimmer. Sie folgen damit einer Aufteilung, wie sie im 17. Jahrhundert in Frankreich entwickelt und in barocken Schlössern übernommen worden war. Übrigens: Das Schlafzimmer des Herzogs – im Hofzeremoniell der wichtigste Raum – war hier kombiniert mit einem Spiegelkabinett – einem der luxuriösesten Schlossräume.

Die Decke des Spiegelkabinettes im Residenzschloss Ludwigsburg

Das Spiegelkabinett mit Stuckaturen von Frisoni.

Ein Spiegelkabinett mit Raffinessen

Das Spiegelkabinett, reich mit vergoldetem Stuck verziert, wurde um 1721 erweitert, indem man die Wand zum herzoglichen Schlafzimmer entfernte und die beiden Räume verband. Beim Betreten entfalten die zahlreichen Spiegel ihr raffiniertes Spiel. Schein und Wirklichkeit fließen ineinander. Was die Gäste von Herzog Eberhard Ludwig nicht wussten: Hinter einer verspiegelten Tür befand sich die verborgene Treppe, die in das direkt darunter gelegene Schlafzimmer seiner Mätresse Wilhelmine von Grävenitz führte.

Detail des Deckenfreskos im sogenannten Marszimmer des Alten Hauptbaus
Detail des Deckenfreskos im sogenannten Junozimmer des Alten Hauptbaus, um 1709

Im Alten Hauptbau haben sich zahlreiche Deckenfresken aus der Erbauungszeit des Schlosses im Original erhalten.

Teil einer Fensternische im alten Audienzzimmer Eberhard Ludwigs

Prächtige Fensterlaibungen.

Kostbare Möbel im Schloss

Der originale Schreibschrank ist ein Meisterwerk der Möbelkunst. Er wurde um 1715/20 angefertigt, vermutlich von Johann Jakob Meyer. Der Kunstschreiner aus Kirchheim unter Teck ist trotz seiner erstaunlichen Fähigkeiten kaum über Württemberg hinaus bekannt geworden. Sein monumentales Prunkmöbel zählt zu den kostbarsten Ausstattungsstücken der herrschaftlichen Appartements im Alten Hauptbau – allerdings ist es heute unklar, ob der Schreibschrank für Herzog Eberhard Ludwig oder für andere Schlossbewohner gedacht war.

Schauen Sie sich im Tafelzimmer das Reiterbildnis von Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg an – das Gemälde entstand um 1710, als der Herzog in den Rang eines Reichsgeneralfeldmarschalls aufgestiegen war.

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