Residenzschloss Ludwigsburg, Alter Hauptbau und Küchenbau

Kochen, braten, backenDer Küchenbau

Im Residenzschloss gab es Räume, in denen einst für die herrschaftliche Tafel gekocht, gebraten und gebacken wurde. Der sogenannte Küchenbau und die anschließenden Gebäude sind nicht mehr original erhalten und werden heute für andere Zwecke genutzt.

Residenzschloss Ludwigsburg, Küchenbau

Der Küchenbau liegt im Westen des Schlosses.

Sicherheit und Komfort

Mehrere Wirtschaftsgebäude befinden sich westlich vom Hauptbau des Residenzschlosses. Der Abstand verhinderte, dass Hof und Herrschaft von Rauch oder Essensgerüchen gestört wurden. Zudem blieben so die Warenanlieferung und die Arbeit des Küchenpersonals verborgen. Vor allem aber war die Verlegung der offenen Feuerstellen in Nebengebäude eine Vorsichtsmaßnahme: Sie reduzierte die Gefahr eines Schlossbrands. Die Hofkonditorei lag deshalb im Erdgeschoss des Festinbaus, der nur durch eine Galerie mit dem Schloss verbunden ist.

Residenzschloss Ludwigsburg, Küchenbau

Hier wurden die Speisen für den Hof zubereitet.

Der ehemalige Küchenbau

Gekocht wurde im zweigeschossigen Küchenbau. Durch einen Eingang mit Arkadenbögen betrat man den bis ins Dachgeschoss reichenden Hauptraum. Hier köchelten einst auf sieben Herdstellen die Speisen für die Schlossbewohner. In den anschließenden Zimmern gab es eine Backkammer mit Backöfen und eine Metzgerei. In mehreren Vorratsräumen wurden Zutaten gelagert, beispielsweise Äpfel im Kellergewölbe. Die Wohnungen für das Küchenpersonal lagen in der ersten Etage und im Dachgeschoss.

Hofeigene Fischzucht

In den drei Wasserbecken des Fischhauses wurden Speisefische gehalten. Die Nähe zur Küche garantierte eine fangfrische Zubereitung. Die Tiere für die königliche Tafel wurden in den Wasserbassins und Teichen der ausgedehnten Parkanlage des Schlosses gezüchtet. Aus einer Rechnung von 1816 geht hervor, dass 31 verschiedene Sorten auf den Tellern der Hofgesellschaft landeten, darunter Kabeljau, Bücklinge, Sardellen, Aale und Thunfisch. Auch andere Wassertiere wie Krebse und Austern galten als Delikatessen.

Kostümierter vor Schloss Favorite Ludwigsburg

Nicht nur Zeitvertreib: Jagen trug zur Versorgung bei.

Versorgung des Hofes mit Fleisch

Die Eier, die täglich in der Hofküche gebraucht wurden, kamen aus dem Hühnerhaus. Der schlichte Bau mit Walmdach ist symmetrisch zum Fischhaus angelegt. Bei der Geflügelhaltung, beim Fleisch und vor allem beim Wild versorgte sich der Hof zum Großteil selbst. König Friedrich hatte eine ausgeprägte Jagdleidenschaft. Im April 1816 beispielsweise konnte die Küchenverwaltung über 2.770 Stück Rotwild, 302 Stück Schwarzwild und fünf Hasen verfügen.

Gewinnen Sie Einblicke in die Küchenlogistik am württembergischen Hof: Bei der Sonderführung „Vom Keller auf den Teller“ darf auch selbst probiert werden.

Auch interessant:

Die Themenwelt „Feuer und Wasser“ stellt die Macht der Elemente in Schlössern, Gärten und Klöstern in den Mittelpunkt. Erkunden Sie das Spiel mit Feuer und Wasser und erfahren Sie von der Bändigung, Inszenierung und Entfesselung dieser Elemente.

Themenwelt „Feuer und Wasser“