vendredi, 15. mai 2020

Château résidentiel de Ludwigsbourg | Généralités 18. Mai 1797: eine württembergische Hochzeit in London

Am 18. Mai 1797, genau vor 223 Jahren, heirateten die britische Prinzessin Charlotte Auguste Mathilde und der württembergische Thronfolger und spätere König Friedrich in London. Es war eine politische Hochzeit, die Württemberg gegenüber dem Frankreich Napoleons stärken sollte. Das Königspaar ließ am Beginn des 19. Jahrhunderts den grandiosen Umbau des barocken Ludwigsburger Schlosses vornehmen. Die Königswohnungen auf der Südseite machten Ludwigsburg zur standesgemäßen Sommerresidenz.

EINE BRITISCHE PRINZESSIN

Prinzessin Charlotte Auguste Mathilde wurde am 29. September 1766 in London, als älteste Tochter des britischen Königs Georg III. aus dem Haus Hannover und dessen Ehefrau Prinzessin Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz, geboren. In London genoss sie eine sorgfältige Erziehung und lernte deutsch und französisch sprechen. Das Haus Hannover war dafür bekannt, dass es seine Töchter mit einer hohen Mitgift ausstattete. Prinzessin Charlotte Mathilde war eine gute Partie.

 

FRIEDRICH SCHLÄGT MILITÄRLAUFBAHN EIN
Friedrich (1754-1816) war der Sohn des Herzogs Friedrich Eugen von Württemberg und Sophie Dorothee von Brandenburg-Schwedt. Sein Vater war der jüngste Sohn Herzog Carl Alexanders, und so war bei seiner Geburt bei weitem nicht abzusehen, dass Friedrich einmal die Thronfolge in Württemberg antreten würde. Deshalb verfolgte er zunächst eine militärische Laufbahn. Eine erste Ehe mit Prinzessin Auguste Karoline von Braunschweig-Wolfenbüttel endete unglücklich. Als Auguste Karoline 1788 starb, war Friedrich frei für eine neue Hochzeit.

 

DIE PRUNKVOLLE HOCHZEIT

1795 war der unwahrscheinliche Fall Realität geworden und Friedrichs Vater trat die Regierung in Württemberg – und er selbst stieg damit zum Kronprinz und Thronfolger auf. Mit Hilfe des Braunschweiger Schwiegervaters knüpfte er Kontakte zum englischen Königshaus. Die Hochzeit sollte Württemberg den Rücken gegen Frankreich stärken. Der britische König Georg III. stimmte der Vermählung seiner ältesten Tochter zu, die damals bereits 30 Jahre alt war. Am 18. Mai 1797 heiratete Friedrich Prinzessin Charlotte Auguste Mathilde von Großbritannien und Irland in der St.-James-Kirche in London. Die britischen Zeitungen spotteten über die Hochzeit: Die Karikaturen nahmen die Größe und das Gewicht der beiden aufs Korn, denn Braut und Bräutigam waren beide Schwergewichte.

 

EINE HERZLICHE STIEFMUTTER

Als sein Vater noch im gleichen Jahr starb, folgte Friedrich als Herzog Friedrich II. auf den württembergischen Thron. Ende April 1798 wurde das einzige gemeinsame Kind des Herzogpaares, eine Tochter, tot geboren. Trotz des schwierigen Charakters von Friedrich hatte die Ehe Bestand. Charlotte Mathilde hatte ein gutes Verhältnis zu ihren Stiefkindern und es gelang ihr wohl, bei Streitigkeiten innerhalb der königlichen Familie vermitteln.

 

SEITENWECHSEL DES KURFÜRSTENPAARES
Als im Jahr 1800 Napoleons Truppen Württemberg besetzten, floh das Herzogspaar nach Erlangen. Im darauffolgenden Jahr trat Herzog Friedrich in Verhandlung mit Napoleon Bonaparte; 1803 wechselte er auf die französische Seite. Zum Lohn dafür erhob Napoleon Württemberg zum Königreich und das Paar damit zu König und Königin. Württemberg stand nun endgültig auf der Seite der Gegner Großbritanniens. Charlottes Mutter weigerte sich daher, die königlichen Titel von Tochter und Schwiegersohnes anzuerkennen. 1813 wechselte Württemberg nach den hohen Verlusten im russischen Feldzug erneut die Seite und schloss sich nun der Allianz gegen Napoleon an. Der Rang als Königreich blieb aber bestehen und wurde nach Napoleons Sturz beim Wiener Kongress bestätigt.

 

CHARLOTTES WITWENSITZ LUDWIGSBURG

Als Friedrich 1816 starb, behielt Königin Charlotte Mathilde, entgegen den in ihrem Heiratsvertrag festgelegten Bestimmungen, ihre Wohnung in der bisherigen Sommeresidenz Ludwigsburg. Ihr Stiefsohn, König Wilhelm I., gestattete ihr, das Appartement im östlichen Flügel des Neuen Hauptbaus weiterhin zu nutzen. Sie ließ daher ab 1816 die Räume neu ausstatten. Die Königinwitwe beschäftigte sich standesgemäß mit Stickereien und Porzellanmalerei; vieles von dem, was sie geschaffen hat, ist heute noch im Schloss zu sehen. Und sie engagierte sich im sozialen Bereich, etwa durch die Gründung des Mathildenstifts, das sich verwahrloster Kindern annahm. Am 5. Oktober 1828, zwölf Jahre nach ihrem Ehemann, starb sie in Ludwigsburg und wurde in der Gruft der Schlosskirche beigesetzt.

 

Service und Informationen
Seit dem 12. Mai hat das Residenzschloss Ludwigsburg, in dem das Königspaar viele Jahre lebte, täglich von 11 bis 16 Uhr wieder seine Tore geöffnet.

 

PREISE

Schloss

Erwachsene 5,00 €, ermäßigt 2,50 €, Familien 12,50 €

 

Ein Museum nach Wahl

Erwachsene 4,00 €, ermäßigt 2,00 €, Familien 10,00 €

 

Museumstour – alle Museen

Erwachsene 8,00 €, ermäßigt 4,00 €, Familien 20,00 €

 

Hundertwasser-Ausstellung (nur Residenzschloss)

Erwachsene 8,00 €, ermäßigt 4,00 €, Familien 20,00 €

 

Weitere Informationen

Residenzschloss Ludwigsburg

71634 Ludwigsburg

Telefon +49 (0) 71 41 . 18 64 00

info@schloss-ludwigsburg.de

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