Allzeithoch im Schloss: Residenzschloss zeigt Zuwachs in allen Bereichen
Schloss Ludwigsburg hat seit der Zählung der Besucher ein Allzeithoch geschafft. Mit 329.371 Besuchern steigerte es sein Ergebnis um 19,7 % gegenüber 2015 – und liegt damit auch weit über der bisherigen Ludwigsburger Spitzenzahl aus dem Jubiläumsjahr 2004, als rund 314.000 Gäste ins Schloss kamen. Das gute Ergebnis entsteht durch Wachstum in allen Bereichen – auch in den klassischen wie etwa den Schlossführungen
KONTINUIERLICHES WACHSTUM
Im Schloss steigen die Besucherzahlen seit Jahren: Schon im Vorjahr hatte der Zuwachs 5,7 % betragen. Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten, hebt besonders hervor, dass es der Schlossverwaltung gelungen sei, auch im klassischen Kerngeschäft der Staatlichen Schlösser und Gärten zu wachsen: „Das zeigt deutlich die ausgewogene Arbeit auf allen Gebieten.“ Bei den Standardführungen zählte man in Schloss Ludwigsburg eine Zunahme von 17%. „Das ist der Klassiker der Staatlichen Schlösser und Gärten: Der geführte Rundgang ist das Medium, mit dem das Monument den Gästen präsentiert wird.“ Vor allem die Umstellung des Führungsweges im Residenzschloss habe hier neue Möglichkeiten eröffnet: Seit 2016 werden wahlweise Rundgänge durch die Räume des Königs oder die der Königin angeboten. Beide Wege mit knapp einer Stunde Dauer entsprechen, so die Erkenntnisse der Staatlichen Schlösser und Gärten, eher der Erwartung der Besucher als die frühere Besichtigungstour, die anderthalb Stunden dauerte.
BELIEBT BEI BRAUTPAAREN
Mehr als beliebt ist das Schloss bei Brautpaaren. Um 13 % haben beispielsweise die Buchungen für Hochzeitsfotos zugenommen. Waren es 2015 bereits 3.620 Hochzeitsfotos, so wuchs die Zahl im zurückliegenden Jahr auf 4.092 Paare, die sich im Schloss ablichten lassen wollten. Aber auch die Zahlen der standesamtlichen Trauungen und Hochzeitsfeiern bewegen sich auf hohem Niveau. „Für viele Menschen hat Schloss Ludwigsburg einfach den ersten Platz, wenn es um einen besonderen Moment im Leben geht“, erläutert Michael Hörrmann.
BESTSELLER KINDERREICH UND KINDERGEBURTSTAGE
Schon seit Jahren wächst die Zahl der Kindergeburtstage; dafür konnte 2016 das „Kinderreich“ erweitert werden. Wegen der starken Nachfrage wurden im Januar 2016 neue Räume für die Ausrichtung von Kindergeburtstagen ertüchtigt. Fast doppelt so viele Buchungen, 98 % mehr als im Vorjahr, waren das Ergebnis. In Zahlen: 2015 kamen 4.181 Kinder zum Feiern ins Schloss. 2016 waren es 8.153, die im Kinderreich Geburtstage feierten. Zum Angebotsspektrum des Bestsellers gehören das Verkleiden in barocken Kostümen, eine kindgerechte Schlossführung – und anschließend Kakao und Kuchen an der historisch geschmückten Tafel. Der Trend gehe dahin, Lebensabschnitte zu feiern – das gelte auch schon für die besonderen Kindergeburtstage. „Für die Staatlichen Schlösser und Gärten ist es attraktiv, bereits eine ganz junge Zielgruppe für den Schlossbesuch begeistern zu können – und das gelingt gut mit den Kindergeburtstagen im Kinderreich“, so Michael Hörrmann.
EVENTS UND SONDERAUSSTELLUNGEN
Stark gewachsen sind die Besucherzahlen bei Sonderausstellungen und Events. Dank der familienorientierten Lego-Ausstellung zum Start ins Jahr 2106 zählte man hier 104 % mehr Besucher als im Jahr zuvor. Auch bei den Großveranstaltungen ist der Zuwachs beträchtlich: Hier sind im vergangenen Jahr die Oldtimer-Show Retro-Classics im Schlosshof und als ungewöhnliches neues Veranstaltungsformat die große Open-Air-Musikveranstaltung Electrique Baroque im September dazugekommen: 37 % mehr Eventbesucher zählte die Schlossverwaltung 2016.
DAS MONUMENT IST FÜR VIELE MENSCHEN OFFEN
„Schloss Ludwigsburg führt beispielhaft vor, was unsere Aufgabe bei der Präsentation der Monumente des Landes ist“, erläutert Geschäftsführer Michael Hörrmann. „Ein zentraler Auftrag der Staatlichen Schlösser und Gärten ist die Öffnung des historischen Erbes für möglichst viele Menschen. Dafür gilt es, die Besucherinnen und Besucher abzuholen und für das Schloss zu begeistern.“ Um neue Besuchergruppen zu erschließen, sei es daher wichtig, möglichst viele offene Einladungen zu bieten.
ÖFFNUNG UND BEWAHRUNG IN GUTER BALANCE
Eine Grundlage für das gute Ergebnis sei, so Michael Hörrmann, dass konservatorische Arbeit und die Arbeit an der Präsentation Hand in Hand gehen. „Daraus entsteht das erfolgreiche Angebot im Schloss“, erläutert Michael Hörrmann. Die Umstellung der Führungswege habe das Angebot der Standardführungen attraktiver gemacht. Als nächster Schritt werden die Räume der Dienerschaft in die normalen Führungen integriert. „Damit bietet Ludwigsburg etwas weitgehend Einmaliges: Beim Gang durch die Prunkräume wird der Blick hinter die vergoldeten Tapetentüren möglich.“ Die Besucher erleben so das Schloss in seiner historischen Gesamtheit – als komplexes System aus Herrscher und dienender Umgebung. Das derzeit laufende konservatorische und restauratorische Großprojekt, bei dem die königlichen Räume des Neuen Hauptbaus anhand der historischen Inventare überprüft und in den Originalzustand versetzt werden, wird das authentische Erlebnis im Residenzschloss noch steigern.