Residenzschloss Ludwigsburg, Fasskeller, Bacchusbrunnen

KUNSTVOLL UND NECKISCHDer Bacchusbrunnen

Beim Betreten des herzoglichen Fasskellers war Vorsicht geboten – denn der Herzog von Württemberg war gern zu Scherzen aufgelegt. Und hatte dafür göttlichen Beistand: Der römische Weingott Bacchus überraschte die Gäste des Herrschers. Das neckische Wasserspiel ist typisch barock.

Residenzschloss Ludwigsburg, Weinkeller

Im Fasskeller befindet sich das größte Weinfass Württembergs.

DER GOTT DES WEINS

In großen Fässern lagerte der Wein des württembergischen Herzogs im Fasskeller unter dem Riesenbau. Ein amüsanter Wandbrunnen schmückt den Vorraum des Fasskellers: Ein nackter Knabe sitzt rittlings auf einem Weinfass. Krone und Girlanden aus Weinreben verraten, wer er ist: Auf dem Fass thront der römische Weingott Bacchus, der seiner Lieblingsbeschäftigung frönt – dem Genuss des betörenden Getränks. Der italienische Bildhauer Carlo Ferretti schuf die Statue 1719, die eine nasse Überraschung birgt.

Barocke Wasserscherze

Bacchus begrüßte die feinen Gäste des Herzogs nicht nur mit seinem verschmitzten Grinsen. Er erschreckte Vorbeigehende auch hin und wieder mit einem kalten Wasserstrahl. Solche Überraschungen mit dem nassen Element, sogenannte Wasserscherze, sind typisch barock.

Die neckische Brunnenfigur und der eindrucksvolle Fasskeller können bei Sonderführungen oder einem virtuellen Rundgang – mit VR-Brille im Besucherzentrum oder von zu Hause über die App „Monumente interaktiv“ – entdeckt werden.

Residenzschloss Ludwigsburg, Virtual Reality

Der Bacchusbrunnen im virtuellen Rundgang.

Residenzschloss Ludwigsburg, Brunnen mit Fontänen und Schloss im Hintergrund

Prunkvolle Wasserspiele im Garten des Residenzschlosses.

WASSERSPIELE ALS GESTALTUNGSELEMENT

Wasserspiele waren im Barock sehr beliebt. Häufig wurden aufwendig gestaltete Bassins und Springbrunnen zusammen gruppiert; künstliche Wasserfälle und Grotten waren in barocken Gartenanlagen als Gestaltungselement auch gern gesehen. Die Wasserspiele dienten zur Belustigung und Unterhaltung der feinen Gesellschaft – und waren zugleich Mittel zur herrschaftlichen Inszenierung: Dank ihrer technischen Raffinesse und der teuren Anfertigung spiegelten sie die Macht von Grafen, Herzögen und Fürsten wider.

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