Residenzschloss Ludwigburg, Satyrkabinett, Decke

TRUNKEN UND LÜSTERNDAS SATYRKABINETT

Genuss und Ausgelassenheit steht im Zentrum des Satyrkabinetts von Residenzschloss Ludwigsburg. Das kunstvolle Fresko und der feine Stuck zeigt eine fröhliche feiernde Gesellschaft – in teils sehr intimen Szenen. Die erotischen Darstellungen feiern die Lust, den Rausch und das Leben.

Residenzschloss Ludwigburg, Satyrkabinett

Das Satyrkabinett: Es grenzt an das Schlafzimmer des Erbprinzen.

FEUCHTFRÖHLICHE FEIER

Satyrn, Putten und Mänaden feiern ausgelassen ein Fest. Der Alkohol fließt in Strömen. Die teils nackten, teils spärlich bekleideten Figuren vergnügen sich an der Decke des Satyrkabinetts. Das Nebenzimmer im ersten Obergeschoss im Riesenbau grenzt an das Schlafzimmer des Erbprinzen Friedrich Ludwig. Das kunstvolle Deckenfresko und die feinen Stuckaturen schmücken den Raum. Die anzüglichen Details versprühen eine sinnlich-heitere Atmosphäre.

Residenzschloss Ludwigburg, Satyrkabinett, Deckenfresko, Ausschnitt

Putto und Satyrn feiern und zechen lustvoll miteinander.

DER WEIN FLIESST

Der kleine Putto in der Mitte des Freskos ist ein gieriger Genießer. In seiner rechten Hand hält er ein Weinglas vor seinem Mund. Die letzten Reste lässt er genüsslich in seinen Mund tropfen. Doch er lechzt schon nach dem nächsten Schluck. Ein Satyr eilt herbei und reicht ihm eine Flasche, die er in seiner Maßlosigkeit schon mit seiner linken Hand umschließt. Der Putto feiert die Bacchanalien: Ein antikes Frühlingsfest zu Ehren des Gottes Bacchus – der Gott des Weins, des Rausches und des Wahnsinns.

Residenzschloss Ludwigburg, Satyrkabinett, Deckenfresko, Ausschnitt

Ein nacktes Paar umschlingt sich lustvoll.

SATYR UND MÄNADE

Satyr und Mänade liegen Arm in Arm, Haut an Haut. Die Blicke des Mischwesen aus Bock und Mensch sowie der Bacchantin treffen sich. Die Lippen des Paars berühren sich beinahe – in wenigen Augenblicken küssen sie sich. Mit der linken Hand streicht der Satyr zärtlich und lustvoll den Bauch seiner Gespielin. Die beiden genießen ihre Zweisamkeit wie im Rausch – dies zeigt auch die Weinrebe, die sich über die Schulter der Mänade bis zur Brust streckt. Mänade und Satyr waren in der antiken Mythologie typische Begleiter des Bacchus.

Residenzschloss Ludwigburg, Satyrkabinett, Hohlkehle, Ausschnitt

Lüstern fasst der Satyr an die Brust.

LÜSTERN UND AUSGELASSEN

Der Stuck, der das Fresko auf goldenem Grund umgibt, führt das Thema des rauschenden Fests fort: Mänaden und Satyrn werfen sich lustvolle Blicke zu. Die feingearbeiteten Verzierungen zeigen noch intimere Szenen. Der italienische Stuckateur Donato Giuseppe Frisoni und der Schweizer Kunstmaler Luca Antonio Colomba erschufen ein Meisterwerk: Das berauschte Getümmel vereinigt frivole Ausgelassenheit, Rausch und Lust.

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Liebe – Lust – Leidenschaft