Montag, 6. Juni 2016

Residenzschloss Ludwigsburg | Sonstige Veranstaltungen BRANDSCHUTZ IM SCHLOSS

Am Montagabend qualmte es im Residenzschloss: Im Rahmen einer Feuerwehrübung erprobte die Ludwigsburger Feuerwehr den Ernstfall – eine komplexe Aufgabe im Schloss mit seiner komplett erhaltenen Bausubstanz aus dem 18. Jahrhundert und mit über 450 Räumen.

Brandschutz im Schloss: Feuerwehrübung am Montag, 6. Juni

Am Montagabend qualmte es im Residenzschloss: Im Rahmen einer Feuerwehrübung erprobte die Ludwigsburger Feuerwehr den Ernstfall – eine komplexe Aufgabe im Schloss mit seiner komplett erhaltenen Bausubstanz aus dem 18. Jahrhundert und mit über 450 Räumen.

GROSSES AUFGEBOT IM SCHLOSSHOF
Schloss Ludwigsburg mit seinen zahlreichen Gebäuden und mit über 450 Räumen übt für den Ernstfall. Am Montagabend um 19 Uhr erreichte die Feuerwache Innenstadt 2 der Feuerwehr Stadt Ludwigsburg eine Meldung: Rauchentwicklung in einem der oberen Stockwerke im östlichen Kavaliersbau. Zum Glück war die Meldung nur Teil einer Übung – aber Teil der Übung ist es auch, dass die Feuerwehr damit den Ernstfall probt. Daher rückten die städtischen Brandbekämpfer auch mit vier Fahrzeugen aus, voll besetzt mit 23 Mitgliedern der freiwilligen Städtischen Feuerwehr von Ludwigsburg und standen wenige Minuten später im Schlosshof des Residenzschlosses.

SICHERHEIT IM SCHLOSS EIN WICHTIGES THEMA
Eine Übung wie die am Montagabend findet regelmäßig statt – alle ein bis zwei Jahre: Das Schloss ist nicht nur ein Kulturdenkmal ersten Ranges, überreich ausgestattet mit wertvollen Originalen aus drei Jahrhunderten, es ist auch ein Veranstaltungsort mit hoher Publikumsfrequenz. Etwa 270.000 Menschen kamen 2015 ins Schloss – und das macht Brandbekämpfung und Sicherheit im Schloss zu einem Top-Thema. Stephan Hurst, der Leiter der Schlossverwaltung, erklärt: „Wir tun das Mögliche, um so gut es geht vorbereitet zu sein. Wir haben allein 1.200 Brandmelder im Schlossbereich, dazu eine 24 Stunden besetzte Sicherheitszentrale.“ Die Staatlichen Schlösser und Gärten pflegen den direkten und intensiven Austausch mit Feuerwehr und Polizei, erklärt Stephan Hurst, denn „wir wissen um den großen Schatz, den wir hier haben.“ Und wenn die Feuerwehr in den Schlosshof einfährt, kann der Sicherheitsdienst dem Einsatzleiter direkt eine „Laufkarte“ in die Hand drücken: Der Brandmelder, einer der 1.200 im Schloss, löst, je nach Lage des Brandes, den Druck eines Schlossplans mit den entsprechenden Wegen, Zugängen und Leitungen aus. Insgesamt 2.047 verschiedene Laufkarten sind so für das Residenzschloss angelegt.

KOMPLEXES SZENARIO FÜR DEN ÜBUNGSFALL
Das war das Szenario für den Übungseinsatz: Rauchentwicklung im östlichen Kavaliersbau, einem der großen Gebäude auf der östlichen Seite des Schlosshofs, aktiviert einen der Rauchmelder im Schloss. Die Meldung alarmiert die Einsatzkräfte. Der ankommenden Feuerwehr erklärt ein Mitarbeiter der Sicherheitszentrale im Schloss, dass im 2. Obergeschoss bei Umbauarbeiten an der Elektroanlage in einem rückwärtigen Raum der Brand entstanden sei. Ein Arbeiter habe sich selbst retten können, ein weiterer werde vermisst. Für die Feuerwehr kommt erschwerend hinzu, dass das Feuer auf einen benachbarten Schlossbau überzugreifen droht. Die Übungssituation ist bedrängend realistisch: Schon vom Schlosshof aus ist die Rauchentwicklung sichtbar.

FEUERWEHR UND SCHLOSSVERWALTUNG IN ENGEM KONTAKT
Die Rettung des vermissten Handwerkers, die Bekämpfung des Brandes im Riesenbau, das Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Gebäude des 18. Jahrhunderts – das sind nur die Rahmendaten für den komplexen Einsatz. Denn mit der sensiblen barocken Architektur, mit den Kunstschätzen des Schlosses, die nicht gefährdet werden dürfen und mit den Höhenverhältnissen der teilweise sechs Meter hohen Geschossdecken wird die Feuerwehr vor ein ganzes Bündel von ungewöhnlichen Anforderungen gestellt. „Für uns ist eine wichtige Grundlage unserer Arbeit in Schloss Ludwigsburg, dass wir mit der Feuerwehr regelmäßig und eng abgestimmt die Sicherheit im Schloss überprüfen“, erklärt Stephan Hurst.

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