Dienstag, 3. November 2020

Residenzschloss Ludwigsburg | Ausstellungen Lebensmut in Corona-Zeit: 8.000 Menschen sahen die Hundertwasser-Ausstellung

Es war die denkbar schwierigste Zeit für die Ausstellung „Friedensvertrag mit der Natur“: Sie hat ihre Tore drei Tage vor dem ersten Corona-Lockdown geöffnet – und ihren Endtermin hat der zweite Lockdown vorverlegt. Dennoch war die Schau zum Werk von Friedensreich Hundertwasser ein Erfolg: Knapp 8.000 Menschen kamen ins Residenzschloss Ludwigsburg. Und der Blick aufs Schaffen des Öko-Visionärs war für viele in der Corona-Zeit inspirierend. Wie sehr, das zeigte sich beim Kreativwettbewerb während der Schließung, an dem sich mehr als hundert Menschen aller Altersgruppen beteiligten.

ZIEL FÜR ZWEIMAL VON SCHLIESSUNG BETROFFEN

Drei Tage nach der Eröffnung kam die erste Schließung und die sollte am Ende ein Vierteljahr dauern. Wegen der Corona-Pandemie blieb es bei eingeschränkten Besuchsmöglichkeiten und verringerten Gruppengrößen als Rahmenbedingungen, mit denen sich die Ausstellungsmacher vom Wörner-Verlag auseinanderzusetzen hatten. Die sanfte Macht des außergewöhnlichen künstlerischen Werkes von Friedensreich Hundertwasser entfaltete auch oder gerade in der Corona-Zeit ihre Anziehungskraft. Am Ende waren es fast 8.000 Menschen, die trotz der Einschränkungen die mehrteilige Ausstellung im Attikageschoss des Residenzschlosses, im Lustschloss Favorite und in den letzten Wochen im Erdgeschoss unter der Bildergalerie besuchten. Im Jahr 2017, bei der letzten Präsentation der Welt des eigenwilligen Künstlers in Schloss Ludwigsburg, hatten in vier Monaten 20.000 Gäste die Schau besucht.

 

POSITIVE REAKTIONEN DER GÄSTE
„Für uns war es besonders erfreulich, dass die Besucherinnen und Besucher durchweg von der Ausstellung begeistert waren.“ Gregor Wörner, der Veranstalter der Ausstellung, zieht daher ein positives Fazit. „In diesen herausfordernden Zeiten war es für mich schön und erfüllend zu sehen, wie Hundertwassers Werke und die gesamte Ausstellung positiv auf das Wohlbefinden der Besucher gewirkt haben. Die Farb- und Formsprache der Werke, aber auch Hundertwassers Liebe zur Natur und sein Einsatz für ihren Erhalt, haben viele Menschen sehr berührt.“

 

KREATIVITÄT IN DER CORONA-ZEIT

Während der ersten Lockdown-Phase wurden im Rahmen des Kreativwettbewerbs über 100 Werke von Kindern und Jugendlichen, von Schulklassen und von Erwachsenen jedes Alters eingereicht. „Für uns war es besonders gut zu sehen, dass wir vielen Menschen mit den Kreativprojekten die schwierige Zeit ein wenig verschönern konnten“, erklärt Gregor Wörner. Und die Resonanz auf das Thema der Ausstellung „Friedensvertrag mit der Natur“, das ökologische Engagement Hundertwassers, war extrem positiv. „Die Ausstellung hat ihr Ziel, die Besucher zum Nachdenken über ökologische Fehlentwicklungen anzuregen, mehr als erreicht.“

 

CORONA-BEDINGUNGEN ALS HERAUSFORDERUNG

Die Corona-Zeit als extreme Herausforderung für die Präsentation eines Monuments wie Schloss Ludwigsburg – so sieht Stephan Hurst, der Leiter der Schlossverwaltung, rückblickend die letzten Monate. „Die Hundertwasser-Ausstellung mit ihrer zuversichtlichen Botschaft war für viele Menschen in dieser Zeit eine Hilfe.“ Für den Leiter der Schlossverwaltung ist klar, dass der ideelle Gewinn durch die Ausstellung im Schloss weit größer ist, als es sich anhand der Besucherzahlen errechnen ließe. „Und dass der Wörner-Verlag als Veranstalter im Frühjahr nicht aufgegeben hat und wir nun auf eine so gute Resonanz schauen können – das ist für uns Grund, allen Verantwortlichen zu danken.“

 

SERVICE
Das Residenzschloss Ludwigsburg ist zur Zeit wie alle Monumente des Landes wegen der stark gestiegenen Infektionszahlen der Corona-Pandemie geschlossen.

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