Mittwoch, 10. November 2021

Residenzschloss Ludwigsburg | Allgemeines Nachhaltig und authentisch: Lüster in der Ahnengalerie werden mit LED ausgerüstet

Nach und nach werden die Lüster im Residenzschloss umgerüstet auf LED-Leuchten. Damit lässt sich sehr viel stärker die authentische Lichtstimmung der Kerzenflammen herstellen – und die LEDs sind weitaus energiesparender und nachhaltiger als herkömmliche Leuchtkörper. Jetzt sind die großen Lüster in der Ahnengalerie in Arbeit. Die strahlenden Lüster bieten jetzt schon ein eindrucksvolles Bild.

TAUSENDE VON KERZEN BRANNTEN

Kerzen waren es zu Zeiten der Herzöge und Könige von Württemberg, die die großen Lüster zum Strahlen brachten und die Schlossräume mit Stuck und glänzendem Marmor, mit Vergoldungen und schimmernden Stoffen zum Glänzen brachten. Bei hohen Anlässen brannten Tausende von Bienenwachskerzen – damals unvorstellbar teuer. „Wegen der Brandgefahr ist das heute nicht mehr denkbar“, sagt Stephan Hurst, der Leiter der Schlossverwaltung Ludwigsburg.

 

NACHHALTIGKEIT ALS WICHTIGES ZIEL

Stattdessen werden seit 2020 die Lüster sukzessive mit LED-Leuchten ausgestattet. Die modernen Leuchtmittel brauchen weitaus weniger Energie als herkömmliche Glühbirnen und halten sehr viel länger: „Nachhaltigkeit ist ja eines der zentralen Ziele der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg – und mit der Umrüstung auf die energiesparenden Leuchten machen wir da einen wesentlichen Schritt“, erklärt Stephan Hurst.

 

AUTHENTISCHE LICHTSTIMMUNG

Aktuell wird in der Ahnengalerie gearbeitet, einem der ganz großen Säle des Schlosses. Die Umrüstung der Lüster liegt in den Händen von Gerhard Palme. Der gelernte Gürtlermeister kennt das Schloss seit bald 30 Jahren: Er kümmert sich mit seiner Firma seit langem schon um die Leuchten im Schloss. Seit einigen Monaten bringt er mit seinem Team die elektrischen Systeme der Lüster und Leuchter auf den neuen Stand der Technik. LED-Leuchten sind das Mittel der Wahl. Im Vorfeld wurde eine möglichst authentische Lichtfarbe und Leuchtstärke festgelegt, um näher an den Lichteffekt der Wachskerzen zu kommen.

 

FACHLEUTE SIND BEEINDRUCKT

Annemie Danz, bei den Staatlichen Schlösser und Gärten als Restauratorin für Präventive Konservierung tätig, ist beeindruckt von der Wirkung. „Jetzt glitzern, funkeln und strahlen die Leuchter und Lüster wieder.“ Und die Restauratorin ergänzt eine Beobachtung aus den Schlossräumen: „Außerdem strahlen die LEDs, ähnlich wie Kerzen, ihr Licht vor allem an die Decke – und die wird dadurch wieder hell und lesbar. Der gemalte Himmel der Deckenbilder ist wieder blau, und das unter besserer konservatorischer Strahlungsbelastung und mit deutlich geringerem Schädigungspotential.“

 

KÜNFTIG WIEDER ORIGINALE HÄNGUNG
Begonnen wurde das Projekt im Neuen Hauptbau, der derzeit im Rahmen des größten Restaurierungs- und Sanierungsprojektes der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg wieder in den Zustand versetzt wird, in dem sich die königlichen Wohnungen der Sommerresidenz auch zu Zeiten des ersten württembergischen Königspaar Friedrich I. und Charlotte Mathilde präsentierten. Dafür werden Lüster und Leuchter umgehängt, ergänzt und mit neuen Leitungen versehen. Das Ziel: In Zukunft sollen das Format und die Lichteranzahl der Leuchter den Beschreibungen in den alten Inventaren entsprechen.

 

KERZEN WAREN VIEL LÄNGER ALS HEUTE

Damit wird zugleich ein weiteres Projekt vorangetrieben: Nach und nach wollen die Fachleute der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg in allen Monumenten die historische Größe und die Anordnung der Kerzen auf den Leuchtern rekonstruieren. Werner Hiller-König, als Restaurator für das Projekt zuständig, erklärt: „Die Kerzen waren früher im Allgemeinen länger als heute üblich. Für Ludwigsburg gehen wir von einer Kerzenlänge von 25 cm aus. Das verändert das Bild der Leuchter: Sie bekommen wieder ihr originales Aussehen und Leben.“

 

DANK LED-TECHNIK NAH AN DER ORIGINALEN LICHTSTIMMUNG
Um Brandgefahr und Rauchverschmutzung durch offene Kerzenflammen zu vermeiden, setzen die Staatlichen Schlösser und Gärten längst auf LED-Technik. In Ludwigsburg konnten, wegweisend für die anderen Schlösser im Landesbesitz, verschiedene LED-Leuchtmittel erprobt werden. Zwei Beleuchtungskonzepte entstanden daraus, die nun in andere Monumente übertragen werden können. Mit einer speziellen LED-Leuchte will man künftig einer Kerzenflamme sehr nahekommen – und damit eine möglichst authentische Lichtstimmung erzeugen. Werner Hiller-König erläutert: „Diese LED-Kerzen können sehr weit heruntergedimmt werden, so dass den Besucherinnen und Besuchern etwa bei abendlichen Führungen ein relativ authentischer Eindruck vermittelt werden kann, wie das Schloss bei Kerzenlicht aussah.“

 

SERVICE

ÖFFNUNGSZEITEN RESIDENZSCHLOSS

Mo‒So, Feiertag, 10:00–17:00 Uhr

Führungen starten immer zur vollen Stunde.

 

Für die Führungen gilt die Einhaltung nachfolgender Vorgaben:
Nach der Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg gilt derzeit die „Warnstufe“. Für den Schlossbesuch braucht es die Vorlage eines Impfausweises mit gültigem Impfschutz oder eine Bescheinigung über eine bestätigte und überstandene Infektion, die nicht weiter zurückliegt als 6 Monate. Alle, die über diese Nachweise nicht verfügen, müssen einen negativen PCR-Test, nicht älter als 48 Stunden, vorweisen können, um die Monumente erleben zu können. Die Kontaktdaten aller Gäste – Name und Vorname, Adresse, Telefonnummer oder E-Mail-Adresse sowie Datum des Besuchs, Uhrzeit (von – bis), Startzeitpunkt der Führung werden erfasst. Die Erhebung soll einer möglichst schnellen Nachverfolgbarkeit der Infektionsketten mit dem Virus dienen. Diese Daten werden 4 Wochen lang gespeichert.

 

Es gilt das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Dies gilt sowohl für die Besucherinnen und Besucher als auch für das Führungspersonal. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Der Mindestabstand zwischen jedem Beteiligten von 1,5 Metern, wenn möglich sogar 2 Metern, kann während der ganzen Führung garantiert werden. Es wird nur in Räumen angehalten, die den Mindestabstand zuverlässig ermöglichen. Desinfektion und Händewaschmöglichkeiten sind sowohl vor als auch im Kassenraum vorhanden. Türklinken werden nur vom Führungspersonal betätigt. Eine ausführliche Einweisung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den Ablauf der Führung erfolgt im Eingangsbereich durch das Führungspersonal.

 

INFORMATION UND KARTENVERKAUF

Besucherzentrum Residenzschloss Ludwigsburg

Telefon +49(0) 71 41 . 18 64 00

info@schloss-ludwigsburg.de

 

Schlosskasse

Residenzschloss Ludwigsburg

Schlossstraße 30

71634 Ludwigsburg

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