EIN HERZOG MIT LEIDENSCHAFTEN
Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg befahl 1704 den Bau eines Jagdschlosses, das nach und nach zum Residenzschloss Ludwigsburg wuchs. Der reich verzierte Jagdpavillon zeigt seine Liebe zur Jagd, eine der liebsten Beschäftigungen Eberhard Ludwigs. Im üppig dekorierten Spielpavillon spielten die edlen Damen und Herren mit Vergnügen Karten- und Geschicklichkeitsspiele – Langeweile war verpönt. Die größte Leidenschaft des Herzogs galt jedoch einer Frau: Wilhelmine von Grävenitz war seine Mätresse. Doch die herzogliche Geliebte musste 1708 das Land verlassen. Die Beziehung zum Herzog war zur Staatsaffäre geworden, als die beiden heirateten, denn Eberhard Ludwig war bereits verheiratet. Das detailreiche Deckenfresko des Junozimmers entstand damals. Die verschlüsselten Botschaften drücken den Herzschmerz des Herzogs aus. Vier besondere Szenen zeigen antike Liebschaften voller Leidenschaft – alle endeten tragisch. Die neue Sonderführung „Mythos Mätresse. Geliebte oder Karrierefrau“ zeigt die Orte, an denen die Mätressen im Schloss lebten und wirkten.
HERZOGLICHE PRACHTENTFALTUNG
Herzog Carl Eugen von Württemberg verwandelte das Residenzschloss Ludwigsburg ab der Mitte des 18. Jahrhunderts zur Bühne seiner Prachtentfaltung. Mehrfach reiste er nach Paris, um Ideen für die Ausstattung seiner Schlösser zu sammeln: Silbergeschirr, Porzellan und kunstvolle Möbel fanden so ihren Weg nach Ludwigsburg. In der französischen Hauptstadt lebte man prunkvoll – und Carl Eugen eiferte dem nach. Er ließ nicht nur ein Appartement im modernen Rokoko-Stil einrichten, sondern belebte die Residenz zugleich mit Theater- und Opernaufführungen. Im historischen Schlosstheaters traten internationale Bühnenstars auf – Ludwigsburg wurde zu einer weitbekannten, prunkvollen Residenz.
UNGESTÖRTE LEIDENSCHAFT
Schloss Solitude steht im herzoglichen Jagdgebiet – gedacht als Rückzugsort in einiger Entfernung zum Residenzschloss. Dort konnte Herzog Carl Eugen ungestört seinen Leidenschaften nachgehen: prächtige Empfänge, Feste und ausgiebige Jagden – die Solitude bot den idealen Rahmen dafür. Sie gilt als typisches Beispiel für ein fürstliches Lustschloss, das am Übergang von Rokoko zum Frühklassizismus errichtet wurde und beide Stilrichtungen gekonnt in sich vereint. Bis heute regen die kostbare Ausstattung der Solitude, die verschwenderische Hofhaltung, die Anekdoten von üppigen Festen, Mätressen und Liebschaften die Fantasie der Besucherinnen und Besucher an.
REPRÄSENTATIV UND EINDRUCKSVOLL
Der exotische Palmensaal mit seinen geschnitzten Palmenbündeln zählt zu den Höhepunkten von Schloss Solitude – und birgt ein lustvolles Detail: Ein Gemälde der Göttin Aurora schmückt die Decke des Raumes. Anmutig und mit tiefem Dekolleté grüßt die Göttin der Morgenröte ihre Beobachterinnen und Beobachter. Vielleicht hatte Herzog Carl Eugen seine damalige Mätresse Caterina Bonafini vor Augen, als er seinem Hofmaler den Auftrag für das Fresko gab. Der Marmorsaal zeigt die Lust des Landesherrn an pompösen Empfängen. Der repräsentative Raum im Stil des Klassizismus zählt zu den eindrucksvollsten des Schlosses. Zahlreiche Sonderführungen geben im neuen Themenjahr Einblicke in Leben und Leidenschaft des Herzogs: Was bedeutete dem Herzog die Jagd? Die Sonderführung „Leidenschaft, Prachtentfaltung oder Pflicht“ verrät es. Die Liebe des Carl Eugens zu Italien entdecken Gäste mit der Sonderführung „Landschaften der Sehnsucht“.
SERVICE UND INFORMATION
Alle Inhalte des Themenjahres und passende Veranstaltungen werden auf dem Internetportal der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg unter www.schloesser-und-gaerten.de vorgestellt.
RESIDENZSCHLOSS LUDWIGSBURG
ÖFFNUNGSZEITEN
15. März bis 15. November
Mo – So, Feiertage 10.00 – 17.00 Uhr
PREISE
Erwachsene 8,50 €
ermäßigt 4,30 €
Familien 21,30 €
Inklusive Führung „Herzog“ oder „Herzogin“
Schloss Solitude
ÖFFNUNGSZEITEN
1. April bis 31. Oktober
Di – So, Feiertag 10.00 – 17.00 Uhr
PREISE
Erwachsene 5,00 €
ermäßigt 2,50 €
Familien 12,50 €
HINWEIS
Ab 3. April 2022 gelten bei den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg folgende Corona-Regeln: Wir möchten auch gefährdeten Menschen und vulnerablen Gruppen weiterhin einen möglichst sicheren Aufenthalt bei uns ermöglichen. Die Maske ist ein effizientes Mittel, um sich und andere vor Infektionen zu schützen. Gerade in Innenräumen ist sonst die Ansteckungsgefahr hoch. Vor dem Hintergrund der hohen Infektionszahlen halten wir deshalb an der Maskenpflicht in Innenräumen bis auf Weiteres fest. Bitte beachten Sie, dass für Personen über 18 Jahren die Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken gilt (oder vergleichbar, bspw. KN95-/N95-/KF94-/KF95-Masken).
KONTAKT
Residenzschloss Ludwigsburg
Schlossstraße 30
71634 Ludwigsburg
Telefon +49(0)71 41.18 64 00
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Schloss Solitude
Solitude 1
70197 Stuttgart
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info@schloss-solitude.de