Samstag, 25. Januar 2014

Residenzschloss Ludwigsburg | Allgemeines HINTERGRUND

Seit Herbst beschäftigen sich Kinder und Jugendliche im Rahmen des Kostümprojektes mit Modes des Klassizismus und des Empire. Am 25. Januar werden die die Ergebnisse mit einer kleinen Modenschau im Residenzschloss Ludwigsburg präsentiert. Wir fragen Dr. Eva Maria Schneider-Gärtner, die Leiterin der Kostümakademie, nach dem Hintergrund des Projektes.

Das Kostümprojekt „Mode des Klassizismus und des Empire – Mode à la Grecque“

Seit Herbst beschäftigen sich Kinder und Jugendliche im Rahmen des Kostümprojektes mit Modes des Klassizismus und des Empire. Am 25. Januar werden die die Ergebnisse mit einer kleinen Modenschau im Residenzschloss Ludwigsburg präsentiert. Wir fragen Dr. Eva Maria Schneider-Gärtner, die Leiterin der Kostümakademie, nach dem Hintergrund des Projektes.

WORUM HANDELT ES SICH BEI DIESEM PROJEKT DER KOSTÜMAKADEMIE LUDWIGSBURG?
Beim heutigen Pressetermin wird das neueste Projekt der Kostümakademie Ludwigsburg vorgestellt. Die Kostümakademie ist bundesweit einzigartig – und in ganz Europa kenne ich kein vergleichbares Projekt, das in Kooperation mit einem Residenzschloss wie Ludwigsburg und am historischen Ort stattfindet: ein absolutes Alleinstellungsmerkmal unseres Projektes! Die Arbeit der Kostümakademie wurde bereits vom früheren Leiter der Schlossverwaltung Ludwigsburg, Ulrich Krüger, unterstützt. Sein Nachfolger Stephan Hurst hat diese Zusammenarbeit weitergeführt. Am 25. Januar können wir die Ergebnisse der Arbeit seit dem letzten Herbst im Residenzschloss Ludwigsburg präsentieren, Entwürfe zum Thema "Mode des Klassizismus und des Empire – Mode à la Grecque".

AN WEN RICHTET SICH DIE ARBEIT DER KOSTÜMAKADEMIE?
An dem Kinder- und Jugendprojekt "Mode des Klassizismus und des Empire" sind Mädchen und Jungen gleichermaßen beteiligt. Die Teilnehmer der Kurse an der Kostümakademie sind Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 5 und 17 Jahren – aktuell sind es 122 – , die aus dem Raum Ludwigsburg und Stuttgart kommen, aus dem Schwarzwald und aus der Bodenseeregion. Wir haben aber auch Teilnehmer aus Nordrhein-Westfalen und der Schweiz. Sie haben seit dem Herbst 2013 eigene Empire-Gewänder aus fließenden Stoffen und Bordüren kreiert. Speziell für die Jungen wurde ein sich an antiken Vorlagen orientierendes Gewand entwickelt.

WOHER STAMMEN DIE KENNTNISSE ÜBER DIE HISTORISCHEN GEWÄNDER?
Wir betrachten zeitgenössische Gemälde und studieren Zeichnungen der Jahre 1796 bis 1814 in den ersten Modezeitschriften, die damals anfingen, regelmäßig zu erscheinen. Berühmte Beispiele dafür sind das "Journal des Luxus und der Moden", das bereits seit 1786 herausgegeben wurde, und das "Journal des Dames et des Modes" (seit 1797). Da sich die Mode des Klassizismus und des Empire insbesondere an die griechische Mode des klassischen Altertums anlehnt, beschäftigen wir uns auch mit den Modeerscheinungen der Antike, speziell mit den Gewandformen des Hellenismus, die hier maßgeblich als Vorbild dienen. Außerdem spielt die Ornamentik der antiken Vorlagen eine entscheidende Rolle, vor allem die unterschiedlichen Ranken-, Palmetten- und Wasserbogenbänder oder geometrische Muster, wie der Mäander.

WARUM WIRD IM PROJEKT GERADE DIE MODE DES KLASSIZISMUS UND DES EMPIRE BEHANDELT?
Das hängt mit der wichtigen Person der Ludwigsburger Residenz, dem ersten König von Württemberg, Friedrich, zusammen. Mit ihm sind der Klassizismus und das Empire im Ludwigsburger Schloss besonders verbunden. Die Mode der Zeit von 1796 bis 1814 wird damit erstmalig in dieser Form gewürdigt.

WARUM HABEN SIE DAS PROJEKT THEMATISCH IN SHAKESPEARES „SOMMERNACHTSTRAUM“ EINGEBUNDEN?
Wir haben die Mode à la Grecque in unseren Kostümstudien thematisch in Shakespeares "Sommernachtstraum" eingebunden, weil die Komödie im antiken Athen spielt und so einen unmittelbaren Bezug zu den Protagonisten und deren Gewändern ermöglicht. Die Kinder erhalten durch die Einbindung in einen derart erweiterten kulturellen Kontext einen besonders lebendigen Eindruck von den historischen Wurzeln der nachzubildenden Mode.

WANN UND VON WEM WERDEN DIE KOSTÜME PRÄSENTIERT?
Die Präsentation der selbst enwickelten Kostüme ist die Krönung des Projekts. Außer am heutigen Tag im Residenzschloss Ludwigsburg werden die Empire-Gewänder von den Teilnehmern selbst noch am Schlosserlebnistag, dem 15. Juni, und am 20. Juli anlässlich des 250-jährigen Jubiläums der Grundsteinlegung von Schloss Solitude im Weißen Saal des Schlosses im Rahmen einer Modenschau präsentiert. Zeitgleich findet im Lapidarium des Residenzschlosses eine Gemälde-Ausstellung der Modeentwürfe statt.

WWW.KOSTUEMAKADEMIE-LUDWIGSBURG.DE

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