Luftaufnahme des Residenzschlosses Ludwigsburg mit einem Teil der Gartenanlage

Spaziergang durch drei Jahrhunderte GartenkunstDer Garten

Üppig blühende Blumenbeete, ein herrlicher Baumbestand, romantische Burgruinen und idyllische Wasserläufe: Die weitläufigen Parkanlagen rund um Schloss Ludwigsburg haben trotz mancher Veränderungen den Charakter einer Residenz auf dem Lande bewahrt.

Ansicht des Schlossgartens, Residenzschloss Ludwigsburg, auf einem Gemälde im Rittersaal von Schloss Weikersheim, um 1710

Geplant nach französischem Vorbild.

Barocke Gartenpracht

Ein beeindruckendes Beispiel italienischer Gartenkunst nördlich der Alpen wäre der Garten geworden: Herzog Eberhard Ludwig, der Erbauer von Schloss Ludwigsburg, wollte eigentlich den steilen Hang auf der Nordseite des Schlosses als Terrassengarten mit Wasserspielen anlegen. Aber schon bei der Schlosserweiterung verlagerte sich sein Interesse auf den Südgarten. Dort entstand ein symmetrischer, auf die Schlossfassade bezogener Barockgarten nach französischem Vorbild.

Residenzschloss Ludwigsburg, Friedrichsgarten

Blick in den Friedrichsgarten.

Königliches Refugium

1798 befahl der spätere König Friedrich I., die lange vernachlässigte Gartenanlage neu zu gestalten. Sie entsprach längst nicht mehr dem Geschmack der Zeit. Der Südgarten wurde schlichter in großen Flächen angelegt und erhielt einen Wasserkanal in der Mitte, der heute nicht mehr zu sehen ist. Für sich selbst und seine Ehefrau, die englische Prinzessin Charlotte Mathilde, gab er zwei kleine Gärten im englischen Stil in Auftrag: Der Friedrichsgarten und der Mathildengarten links und rechts des Neuen Hauptbaus entstanden als private Rückzugsorte, die direkt von den beiden Appartements aus zugänglich waren.

Emichsburg im Schlossgarten, Residenzschloss Ludwigsburg

Die Emichsburg: eine künstliche Burgruine.

Dunkle Grotten, Ruinen und ein Spielplatz

Wie ein Überbleibsel aus dem Mittelalter wirkt die Emichsburg mit ihrem hohen Turm. Seit 1802 erhebt sich die künstliche Ruine auf einem steilen Felsen östlich vom Schloss. Im Inneren bot der künstliche Burgturm ein elegant eingerichtetes Zimmer für die Hofgesellschaft. Rund um die Emichsburg ließ Friedrich I. einen englischen Landschaftsgarten mit romantischen und exotischen Partien anlegen. Dazu gehörte auch ein Spielplatz mit Schaukeln und Karussell zur Belustigung der königlichen Gäste. Heute ist der rekonstruierte historische Spielplatz vor allem für Kinder eine Attraktion.

Vom Schlosspark zum Märchengarten

Nachdem Ludwigsburg nicht mehr Residenz war, wandelte sich der Schlosspark zum Obstgarten. Erst 1954 brachte die Gründung des Blühenden Barock, einer ständigen Gartenschau mit Märchengarten, neues Leben in die ehemaligen herrschaftlichen Gärten. Die gelungene Mischung aus der erhaltenen historischen Originalsubstanz, einfühlsamen Rekonstruktionen und dem in der Nachkriegszeit geschaffenen Bestand machen den Ludwigsburger Schlossgarten zu einem beliebten und lohnenden Ausflugsziel.

Residenzschloss Ludwigsburg, Blick über den Nordgarten als Teil des Blühenden Barock
Residenzschloss Ludwigsburg, Gärtnerhaus
Residenzschloss Ludwigsburg, Weinberg im oberen Schlossgarten

Impressionen: der Nordgarten mit den barock anmutenden Rabatten; das Gärtnerhaus im östlichen Landschaftsgarten; der rekonstruierte Weinberg im oberen Schlossgarten.

Beim Rundgang durch das Schloss können Sie an vielen Stellen Ausblicke auf die unterschiedlichen Bereiche des Gartens genießen. Wer Lust auf mehr bekommt: Für Gartenliebhaber gibt es ein Kombiticket.

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