Residenzschloss Ludwigsburg, Innen, Darstellung des Ordens an der Decke des Lackkabinetts im Jagdpavillon

Der Liebe zu Jagd gewidmetDER RITTER-ORDENVON DER JAGD

Herzog Eberhard Ludwig liebte die Jagd. 1702 gründete er einen Jagdorden – ein wahres Herzensprojekt. Speziell für seinen Orden richtete der Herzog im Residenzschloss Ludwigsburg eigene Räumlichkeiten her. Die erlesenen Mitglieder tagten und feierten jedes Jahr im November in einem einmaligen Ensemble.

Porträt von Herzog Eberhard Ludwig, um 1720, unbekannter Künstler

Herzog Eberhard Ludwig und sein schwarzer Wolfshund Melac.

DER HERZOG UND DIE JAGD

Herzog Eberhard Ludwig war Genussmensch und begeisterter Jäger. 1702 gründete er den Hubertusorden, den „Herzoglich-Würtembergischen Ritter-Orden von der Jagd“. Die Gemeinschaft ist nach dem heiligen Hubertus, dem Schutzpatron der Jäger, benannt. Doch dem Orden fehlten noch die passenden Räume, die seinem Ansehen entsprachen. 1704 begannen die Bauarbeiten am Residenzschloss Ludwigsburg. Der Herzog ergriff die Gelegenheit: Das Schloss wurde zur Versammlungsstätte des ersten württembergischen Ordens.

Residenzschloss Ludwigsburg, Innenaufnahme, Ordenssaal

Die Ordenskapelle wurden im 18. und 19. Jahrhundert stark umgestaltet.

SCHÖN UND PRÄCHTIG

Der württembergische Jagdorden versammelte sich jährlich am 3. November zu Ehren des heiligen Hubertus im Residenzschloss Ludwigsburg. Das heutige Obergeschoss der Ordenskapelle – damals gab es eine Decke zwischen Beletage und Erdgeschoss – diente als Versammlungsstätte. Die Familienwappen der Mitglieder des Hubertusordens zierten den Saal. Hier wurden neue Mitglieder aufgenommen und den Orden betreffende Angelegenheiten besprochen. Größere Feste des Ordens wurden im heutigen Ordenssaal gefeiert.

Residenzschloss Ludwigsburg, Ordenssaal

Auch heute wird hier noch gerne gefeiert.

Residenzschloss Ludwigsburg, Innenansicht, Jagdpavillon

Das Uracher Jagdhorn und der Jagdorden zieren den Jagdpavillon.

ERINNERUNG AN DEN ORDEN

König Friedrich I. ließ das Residenzschloss großzügig umbauen. Der monumentale Ordenssaal wurde zum herrschaftlichen Thronsaal, die herrliche Ordenskapelle wurde zum prächtigen Versammlungsort des Adlerordens. Noch immer zieren zahlreiche Anspielungen auf die Jagd und Ordenssterne das Residenzschloss. An der Decke des Lackkabinetts im Jagdpavillon prangt das wohl prächtigste Ordenszeichen: „ein Kreuz von Gold mit rubinrothem Schmelzwerk überzogen … mit vier goldenen Adlern in den vier Ecken“.

Die Hirschstangen im Wappen Württembergs spielen auf die Jagd an.

TUGEND UND FREUNDSCHAFT

Der Wahlspruch des Ordens lautete „Virtutis amicitaeque foedus“: Tugend- und Freundschaftsbund. Höchstens 24 Personen konnten, Herzog und Großkanzler ausgenommen, Mitglieder werden. Eberhard Ludwig versuchte mit dem Orden, seinen Glanz zu mehren und hochrangige Personen an sich zu binden. Allerdings traten nur regionale Größen, etwa der Fürst von Hechingen oder die Prinzen von Baden-Durlach, bei. König Friedrich I. wandelte den Hubertusorden 1807 in den „Ritterorden des Goldenen Adlers“ um.

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Liebe – Lust – Leidenschaft